4 gebrauchte SSDs geschenkt bekommen - Cache?

RockNLol

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Hi,
ich habe aus der Firma 4 ausrangierte SanDisk X600 256GB SATA-SSDs geschenkt bekommen, da diese gegen größere Modelle getauscht wurden. Die haben alle zwischen 5000 und 7000 Betriebsstunden und zwischen 10 und 16 TBW (laut Datenblatt halten die bis 100TBW). Ich überlege jetzt, die in meinem TrueNAS-Server als irgendeine Form von Cache Disks zu verwenden. Ob als L2ARC, ZIL oder SLOG weiß ich noch nicht.

Macht das Sinn soetwas mit consumer grade SSDs zu machen?
Wenn ja, welche Art von Cache würdet ihr da vorschlagen?

Mein TrueNAS hat 3 Stk. 16TB Seagate Exos X16 Festplatten in einem Raid Z1. Zur Ausfallsicherheit ist eine USV vorhanden. TrueNAS läuft bei mir virtualisiert in Proxmox mit 32GB fix zugewiesenem RAM. Mehr kann ich momentan leider nicht entbehren. Ans Netzwerk ist das Ding mit 10 Gigabit angebunden.

Benutzt wird das Ding nicht nur als Datengrab für maximal 5 gleichzeitige SMB-Clients im Heimnetzwerk, sondern auch als Speicher für virtuelle Festplatten via iSCSI.

Performanceprobleme habe ich selten. Ans Limit des NAS komme ich nur, wenn ich große Videos von der GoPro ausleere, oder virtuelle Festplatten herumschiebe. Das kommt aber selten vor.

Ich hoffe, ihr könnt mir da weiterhelfen.

Beste Grüße,
RockNLol
 

Patrick M. Hausen

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Cache, hier gibt es eigentlich nur L2ARC, nützt dir in diesem Setup nichts. SLOG ist kein Cache!

Du könntest dir einen reinen SSD-Pool anlegen und darauf Dinge, die davon profitieren - VMs, Jails, ...

Oder ein Metadata Special-Vdev, das würde Samba mit großen Verzeichnissen deutlich beschleunigen. Falls du hier Performance-Probleme hast. Birgt allerdings ein Risiko: ist das vdev weg, ist der Pool weg. Du bist mit RAIDZ1 sowieso schon nicht besonders sicher unterwegs bei 16 TB Platten. Aber ein Dreifach-Mirror für die Metadaten und eine ins Regal wäre eine Option.
 

RockNLol

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Danke für die Vorschläge!
Ich mache tägliche Snapshots von meinen Pools und sende diese nachts an ein zweites TrueNAS off site. Solange ich es bemerke wäre ein kaputtes vdev nicht das Ende der Welt.
Dein Dreifach-Mirror + cold spare Vorschlag klingt da für mich sicher genug.

Kann ich mit den selben 3 SATA SSDs ein Metadata Special vdev und ein SLOG machen?
 

Patrick M. Hausen

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Diese Teile, die du da bekommen hast, sind als SLOG innerhalb kürzester Zeit kaputt. Auf ein SLOG wird nur kontinuierlich schreibend zugegriffen. Da braucht es spezielle SSDs, am besten mit Power Loss Protection.
 

RockNLol

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Ahh ok, dann lasse ich das lieber mit dem SLOG. Gibts irgendwo Lektüre, wie man so ein special vdev anlegt?
 

Patrick M. Hausen

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Geht im UI. Storage > Pools > Add VDEV
 

RockNLol

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ahh, hab das Pfeilchen zum Ausklappen nicht gesehen, wo man Metadata/LOG/L2ARC auswählen kann. Danke!
 

ChrisRJ

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Oct 23, 2020
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Fuer ein besseres Hintergrundverstaendnis empfehle ich die Lektuere der unter "Recommended readings" in meiner Signatur hinterlegten Infos.
 

bic

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Dec 7, 2021
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Da braucht es spezielle SSDs, am besten mit Power Loss Protection.
By the way, die Intel DC ab der S3500-Reihe haben PLP. Diese Platten gibt es häufig für sehr, sehr kleines Geld in der Bucht - zumal, wenn diese auch noch nur eine geringe Kapazität haben (reicht ja für Slog). Ich habe solche mit 80GB schon mehrere Jahre erfolgreich im Einsatz.
 

RockNLol

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Sep 22, 2020
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Die hab ich gestern auch auf ebay entdeckt. Um ein 10GBE nicht zu limitieren bräuchte ich aber ein PCIe-Variante, oder?
Und die kosten 200€+ in der Bucht.
 

bic

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Dec 7, 2021
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Um ein 10GBE nicht zu limitieren bräuchte ich aber ein PCIe-Variante, oder?
Dein 10Gbit/s-Ethernet (nicht GB !) dürfte wohl schon durch deine Exos 16 arg imitiert sein, dies auch dann, wenn Du die SAS-Variante benutz -was ich aber nicht glaube-, aber auch die liefern lediglich einen kontunierliche (!) Datenstrom von ca. 250 MB/s, ergo 2 Gbit/s. Je nachdem, wie Du deine Platten konfiguriert hast, kann sich das im Verbund etwas verbessern (jedoch nicht um Größenordnungen), aber auch verschlechtern. Eine SATA-SSD reicht daher als Slog-Laufwerk vollkommen aus, zumindest nach meiner unmaßgeblichen Meinung.

Edit, ich vergaß, hier mal eine verständliche Erklärung von Slog und mal eine zum Sinn/Unsinn von Tunig beim ZFS.
 
Last edited:

ChrisRJ

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Oct 23, 2020
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Relevant ist in diesem Kontext nicht so sehr der Durchsatz bei sequentiellen Operationen sondern bei Random Writes. Und auch die Latenz kommt ins Spiel, und hier ist NVMe gegenueber SATA natuerlich im Vorteil.
 

RockNLol

Dabbler
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Sep 22, 2020
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Keine falsche Bescheidenheit, so qualifizierte Antworten wie von dir habe ich schon lange nicht mehr in einem Online Forum erhalten ;)

Kontinuierlich schreiben kann ich auf das Array aus 3 Exos SATA Platten übers Netzwerk etwa 300MB/s. Auf eine SATA SSD gehen wohl ca. 520 MB/s, was natürlich auch schon eine Verbesserung wäre. An die 1.25GB/s (1GB/s realistisch?) über 10 Gbit-LAN kommt das aber trotzdem nicht ran.

Ich halte die Augen offen, ob ich was am Gebrauchtmarkt finde. Hat ja keine Eile, alles nur mehr Spielerei ;)
 
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Jan 27, 2020
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Meine Erfahrung mit gebrauchten SSDs als jail-pool = die sind schnell hin.
Man kann sich leider nicht auf SMART bei SSDs verlassen.
Ersatz bereithalten.
 

emk2203

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Nov 11, 2012
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An die Fachleute hier: Wäre da im SOHO-Bereich überhaupt ein Mehrwert im Vergleich zu einem Datenpool mit den SSDs (3 im RAIDZ1-Verbund), eine als Spare?
 
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