[WIP] Hardwareempfehlungen für FreeNAS 9.2 und 9.3

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Ericloewe

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Dieser Thread soll eine schnelle Übersetzung der wichtigsten Informationen zur Wahl von Hardware für FreeNAS sein.

Die originelle Dokumentation, auf Englisch, ist:

FreeNAS Manual
ZFS Intro
Hardware Recommendations

Die Englische Versionen sollen als Referenz bevorzugt werden.


Hardware für FreeNAS 9.2 und 9.3

Soweit wie möglich, soll Serverhardware benutzt werden. ECC ist mit ZFS (aber auch sonnst) besonders wichtig, wenn Datensicherheit eine Priorität ist.

Es kommt oft dazu, dass ein Forum-User mit defektes RAM ankommt – keiner konnte aus sein Pool die Daten retten und viele haben sogar ihre Backups verloren.


Warum? ZFS sorgt für die Integrität von alle gelesenen Daten. Sollten Fehler auftreten, werden diese korrigiert, soweit möglich (d.h., wenn andere Kopien vorhanden sind, etwa in ein RAIDZ2 vdev). Wenn RAM defekt ist, sieht ZFS plötzlich Fehler (die es nicht gibt) in alle gelesene Daten. Diese werden dann „korrigiert“ – die guten Daten werden mit Daten überschrieben, die wegen des RAM-Fehlers nicht mehr richtig sind.


Serverhardware ist, in der Regel, nicht teurer als Desktophardware. Natürlich, für Desktops gibt es brillante Produkte wie 50€-Motherboards, die nur unter Windows richtig funktionieren (wenn sie mit Windows funktionieren). Natürlich gibt es so etwas für Server nicht – wer kauft so ein Mist für ein Server?

Äquivalente Produkte für Server können sogar billiger sein. Wenn man z.B. Intel GbE im Desktop Motherboard will, muss man suchen – dies ist bei Motherboards für Server nicht der Fall.



Motherboard

Die erste Wahl des Forums ist Supermicro, besonders X10 Motherboards. Auch ASRock Rack bietet interessante Produkte an. Andere Marken sollen vermieden werden.

Besonders wichtig ist die Unterstützung von ECC RAM und Intel GbE. Gigabit LAN Kontroller von Realtek sind absoluter Mist und haben in einen Server nichts zu suchen. Broadcom ist so-so, findet man aber nicht oft. Intel Gigabit ist der Standard.

Für 10GbE ist die erste Wahl Chelsio, jedoch sollten auch Intel NICs funktionieren.

Für kleine Server ist ein Atom-Motherboard (Auch Avoton bekannt) für Server eine interessante Möglichkeit. Die CPU ist Teil des Motherboards und kann nicht gewechselt werden. Gute Modelle sind:

  • ASRock Rack C2550D4I und C2750D4I
  • Supermicro A1SAi-2750F
Für größere Server werden oft Intel Haswell CPUs benutzt. Interessante Modelle sind

  • Supermicro X10SLL+-F/X10SLM+-F/X10SLH-F: Für typische Server
  • Supermicro X10SL7-F: mit onboard SAS HBA für bis zu insgesamt 14 Festplatten ohne weitere Adapter
  • ASRock Rack E3C226D2I: Haswell im miniITX-Format
  • ASRock Rack E3C224D4I-14S: Extended miniITX mit oboard SAS HBA (Supermicro X10SL7-F im Kleinformat)
Für sehr große Server gibt es von Supermicro eine ganze Reihe von Motherboards für Xeon E5.



CPU

Es gibt grundsätzlich vier Reihen von Haswell Prozessoren, die mit ECC RAM arbeiten können: Celeron, Pentium, Core i3 und Xeon E3. Xeon E3s sind die teure Versionen der Core i5 und Core i7, die ECC anbieten.

Core i3 oder besser werden empfohlen. Wenn Transcoding nötig ist, reichen Core i3 oft nicht aus, also sind Xeons eine bessere Wahl.



RAM

RAM soll aus der QVL [Qualified Vendor List – die Liste getesteter Hardware] gewählt werden. Für Supermicro X10 Motherboards gibt es hierzu ein FAQ im Forum (auf Englisch).

FreeNAS benötigt mindestens 8GB RAM. 16GB sind meistens der Sweet Spot für Home-user. Für größere Projekte sollten ungefähr 1GB RAM pro TB Speicher vorhanden sein.



Festplatten

Die Wahl der Festplatte ist nicht kritisch. 5400RPM Festplatten sind leichter zu kühlen und deshalb die Meistbenutzten im Forum.

Desktop-Festplatten müssen oft gehackt werden, um ihre idle-Timer zu ändern. Die ist bei NAS Festplatten (WD Red oder Seagate NAS) meistens nicht der Fall.

Alle Festplatten sollen vor dem Einsatz gründlich getestet werden und, am besten, während des Betriebs unter 40 Grad Celsius bleiben.



Festplattenkontroller

Die Intel SATA Kontroller im PCH sind die Schnellsten und Stabilsten. SATA-Kontrollerkarten sind meisten Müll.

Sollten mehr als 6 (bzw. 10 bei Xeon E5) Festplatten nötig sein, dann ist die beste Lösung ein SAS-Kontroller.

Zum Thema SAS-Kontroller:

Hardware RAID (oder sonstiges RAID) soll nie mit ZFS eingesetzt werden. ZFS muss direkt mit den Festplatten sprechen können. Fast alle Hardware RAID Kontroller sind also eine schlechte Wahl.

Im Forum werden typisch LSI SAS 2008/2308 Kontroller benutzt. Diese findet man direkt auf Motherboards (wie oben genannt) oder auf SAS Karten wie die IBM M1015, LSI SAS 9207 oder LSI SAS 9211. Diese Kontroller sollen auf IT Mode geflasht werden (P16 für FreeNAS 9.2.1 und 9.3).
 
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