Pool anlegen / Volumes / Cache

Sanno

Dabbler
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Jun 27, 2019
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Liebe Community,

ein kleines Veständnisproblem lässt mich nicht so recht weiterkommen. Meine FreeNAS Hardware steht und FreeNAS ist installiert und läuft einwandfrei. Mir fällt es nun etwas schwer zu verstehen, wie man einen Pool anlegt bzw. mit welchen Einstellungen ein Pool empfohlen wird anzulegen. Bisher hatte ich nur mit QNAP zu tun und kenne dort den Speicherpool (die Zusammenfassung einzelner Datenträger / Raid-6), vermutlich identisch mit dem Speicherpool von FreeNAS mit Raid-z2. Ein wesentlicher Unterschied scheint jedoch darin zu bestehen, dass ich bei QNAP (QTS Linux) nicht den Speicherpool verschlüsseln musste um bestimmte Daten zu verschlüsseln, sondern dies für einzelne Volumes voneinander unabhängig tun konnte. Die Ebene der Volumes sind ja bei FreeNAS vermutlich die zvolumes (zvol). Diese können scheinbar wohl nicht einzeln verschlüsselt werden. Gehe ich richtig in der Annahme, dass sofern eine Verschlüsselung notwendig ist, diese ausnahmslos und nur für einen kompletten Pool angelegt werden kann? Ich frage das nur, weil eine Verschlüsselung auch immer neben der Leistung auch den Datendurchsatz beeinflusst. Bisher konnte ich das, durch die Verschlüssung einzelner Volumes gut trennen, da die verschlüsselten Daten auch weniger benötigt wurden. Wofür verwendet Ihr beispielweise Volumes (zvol) in FreeNAS oder legt Ihr eure Daten direkt auf dem Pool ab, worin besteht genau der Unterschied bzw. bietet ein zusätzliches Volume höhere Sicherheit? Sorry für die Fragerei aber ich möchte an diesem Punkt möglichst alles richtig machen, da ein Pool voll mit Daten nur durch löschen und neu Anlegen geändert werden kann.

Wie würdet Ihr einen Pool anlegen:

Speicherpool
ada0 HDD 3.64 TiB
ada1 HDD 3.64 TiB
ada2 HDD 3.64 TiB
ada3 HDD 3.64 TiB

(Ich habe mir gedacht, sofern die Verschlüsselung bereits auf Poolebene umgesetzt werden muss, dass diese 4 HDD zu einen Raid-z2 (7.27 TiB) in einem Pool zusammengeführt werden. Zusätzlich einen Haken bei Encryption um den Pool zu verschlüsseln. Der Schlüssel muss natürlich sicher aufbewahrt werden)

Nun habe ich extra eine zusätzliche SSD eingebaut, welche ich als Cache nutzen wollte. Es stehen auch 32 GB ECC RAM zur Verfügung, daher meine Frage hierzu, ob dies überhaupt entwas bringt? Was meint Ihr?

Cache VDev
ada5 SSD 447.13 GiB

Alternativ dazu könnte ich die SSD (ada5 SSD 447.13 GiB) auch für die von mir geplanten Virtuellen Maschinen verwenden. Bringt das mehr für VMs als für den
Cache VDev bzw. wieviel Entlastung des Arbeitsspeichers ist zu erwarten, sorfern ich die SSD als Cache verwende?

Ich bin mir bewusst darüber, dass ich hier echt viel Wissen möchte, würde mich dennoch sehr freuen, wenn ihr mir mit eurem Fachwissen zu FreeNAS weiterhelfen würdet.

Herzlichen Dank bereits im Vorfeld fürs Lesen und für eure Antworten.

Sanno
 

Patrick M. Hausen

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  • Zvols sind Block-Devices, z.B. virtuelle Festplatten von VMs. Was Du wahrscheinlich meinst, sind Datasets - das sind "Volumes" im altmodischen Sinn innerhalb eines Pools.
  • Man kann nur den ganzen Pool verschlüsseln, solange wir ZFS native encryption noch nicht haben. Im Moment verschlüsselt das FreeNAS dann die Platten unterhalb des ZFS-Layers, deshalb immer nur der ganze Pool.
  • Ob RAIDZ2 oder 2x Mirror musst Du abhängig von der Anwendung entscheiden. RAIDZ2 ist prima als privates Datengrab, und um evtl. Videos wieder runter zu streamen. Schlecht ist es als Store für VM-Festplatten oder für extrem viele kleine Dateien (Git-Repo z.B.)
  • Einen Cache auf SSD solltest Du unter 64 GB RAM nicht in Erwägung ziehen.
All das findest Du auch nochmal im ZFS-Primer im FreeNAS Handbuch.

Das mit der SSD für die VMs ist (s.o.) eine gute Idee, wenn Du den anderen Pool als RAIDZ2 anlegst. Ich habe zuhause einen Mirror-Pool aus zwei SSDs und einen RAIDZ2-Pool aus 4 drehenden Platten.
Man kann dann die VMs als Backup (speziell, wenn man nur eine SSD hat!) regelmäßig auf den redundanten Pool replizieren.

Zum Thema Fachwissen: lies bitte mindestens den schon genannten ZFS Primer: https://www.ixsystems.com/documentation/freenas/11.3-RELEASE/zfsprimer.html

Gruß
Patrick
 

Sanno

Dabbler
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  • Zvols sind Block-Devices, z.B. virtuelle Festplatten von VMs. Was Du wahrscheinlich meinst, sind Datasets - das sind "Volumes" im altmodischen Sinn innerhalb eines Pools.
  • Man kann nur den ganzen Pool verschlüsseln, solange wir ZFS native encryption noch nicht haben. Im Moment verschlüsselt das FreeNAS dann die Platten unterhalb des ZFS-Layers, deshalb immer nur der ganze Pool.
  • Ob RAIDZ2 oder 2x Mirror musst Du abhängig von der Anwendung entscheiden. RAIDZ2 ist prima als privates Datengrab, und um evtl. Videos wieder runter zu streamen. Schlecht ist es als Store für VM-Festplatten oder für extrem viele kleine Dateien (Git-Repo z.B.)
  • Einen Cache auf SSD solltest Du unter 64 GB RAM nicht in Erwägung ziehen.
All das findest Du auch nochmal im ZFS-Primer im FreeNAS Handbuch.

Das mit der SSD für die VMs ist (s.o.) eine gute Idee, wenn Du den anderen Pool als RAIDZ2 anlegst. Ich habe zuhause einen Mirror-Pool aus zwei SSDs und einen RAIDZ2-Pool aus 4 drehenden Platten.
Man kann dann die VMs als Backup (speziell, wenn man nur eine SSD hat!) regelmäßig auf den redundanten Pool replizieren.

Zum Thema Fachwissen: lies bitte mindestens den schon genannten ZFS Primer: https://www.ixsystems.com/documentation/freenas/11.3-RELEASE/zfsprimer.html

Gruß
Patrick

Vielen lieben Dank für deine Infos und entschuldige bitte die späte Antwort. Gibt es eventuell auch eine deutsche Quelle wo man den ZFS Primer lesen kann? So grob verstehe ich das, aber bei Details wird es schon etwas schwierig für mich.

verwendest du bei deiner Konfiguration für die gespeicherten Daten und Netwerkfreigaben denn auch Datasets? Macht das Sinn Datasets zur Trennung von Daten einzusetzen? Die Dinge wie Pool, Raid und Verschlüsselung sind mir jetzt klar, nur der Einsatz von Datasets und zvol ist mir noch nicht ganz klar. Wenn ich es richtig verstanden habe, sind zvols virtuelle Festplatten z.B. für Virtuelle Maschinen. Wie oder Wo werden Datasets denn eingesetzt?

vielen lieben Dank nochmals im Vorfeld für die Unterstützung.

Sanno
 

Patrick M. Hausen

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Wie oder Wo werden Datasets denn eingesetzt?
Überall. Jede Freigabe ein Dataset. Jedes Jail mehrere Datasets (macht das System automatisch für Dich). Alles, was Du separat "snapshoten" willst --> Dataset.

Gruß
Patrick
 

Hirndille

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Als Beispiel habe ich meine Mediendateien aufgeteilt in Musik, Filme, Serien und private Videos und für jedes davon ein Dataset angelegt. Somit kann jeder Sorte an Daten sozusagen ein eigener Laufwerksbuchstabe zugeordnet werden. Pro Dataset muss also eine eigene Freigabe über z.B. SMB für Windows oder AFP für die Welt der Obstcomputer angelegt werden. Vereinfacht gesagt ist das Dataset eine Schublade in deinem Wandschrank (Pool) voll Daten, der dann ein Laufwerksbuchstaben-Aufkleber mittels einer der Freigaben verpasst wird
 

micneu

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kleiner tipp von mir auch Apple Computer nutzen heutzutage nur noch das SMB Protokoll.
AFP wird nicht mehr verwendet. Selbst TimeMachine wird heutzutage über SMB gemacht.
 
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